Randbemerkungen 4/20

Zunehmend wird darüber diskutiert, wann und wie die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie gelockert oder aufgehoben werden können. Doch welche Kriterien sind für die Entscheidung maßgeblich? Geht es um „die Wirtschaft“, wohinter sich in der Regel die wirtschaftlichen Interessen weniger verbergen? Oder um den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung? Misstrauen und demokratische Kontrolle sind angebracht.

In den letzten Tagen war viel von Corona-Bonds die Rede. Der Streit ging (und geht noch) darum, ob die Länder der EU gemeinschaftlich für die Schulden Italiens oder Spaniens haften sollen, die wegen der Pandemie gemacht werden. Was nicht diskutiert wird: Bei wem werden die Schulden gemacht und zu welchen Zinsen? Ist es akzeptabel, dass die Banken von der Krise profitieren?

Pflegepersonal in Kliniken und Pflegeheimen, Verkäuferinnen – alle überschlagen sich gerade, die Systemrelevanz dieser Arbeitnehmerinnen zu betonen und ihre Unterbezahlung zu beklagen. Ein paar Euro bekommen sie (zum Teil) aufs Konto, einmalig, versteht sich – und den 12 Stundentag bei reduzierten Ruhezeiten. Von mehr Stellen keine Rede. Das nennt man dann Wertschätzung…


Ein Gedanke zu “Randbemerkungen 4/20

  1. Lieber Uli,
    wieder einmal danke für die Denkanstöße, die zum Nachdenken anregen.

    Ich glaube nicht, dass die Banken von der Corona-Krise profitieren werden. Ich befürchte vielmehr, dass es zu einem Banken- und Versicherungs-Sterben kommen wird.
    Die Corona-Krise ist aus meiner Sicht lediglich ein „Katalysator“ der Finanzkrise. Inflation, Deflation, Hyperinflation. Frau Merkel zieht Parallelen (was die Herausforderungen betrifft) mit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Im Geschichtsunterricht haben wir (Generation X-Y-Z, was weiß ich) gelernt, dass die Menschen ihren Lohn, aufgrund der Weltwirtschaftskrise) in Waschkörben aus der Bank getragen haben.
    Negativzinsen, Bargeldabhebungsbeschränkungen und den vermeintlichen Plänen, die „Reichen“ höher zu besteuern, liegen nicht nur in Schubläden, sie werden teilweise bereits umgesetzt.
    Wer sind heute die „Reichen“?. Menschen wie du und ich, die Immobilien besitzen. Die Menschen, die ihr Leben lang für ihr Häusle gespart und daran abgezahlt haben. Bereits 1923 und 1948 wurden die Deutschen dazu zwangsverpflichtet, durch zusätzliche Grundschulden den Staat zu finanzieren.
    Zurück zu Corona. Wir scheinen ein Volk zu sein, das nicht hinterfragt und sich seine im Grundgesetz verankerten Rechte einfach so von der Bundesregierung aberkennen lässt.
    Danke & Liebe Grüße
    Doris

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