Zu spät?

Ich war nicht schlecht erschrocken, als ich im Nachruf über eine hochbetagt gestorbene Schriftstellerin las, sie habe erst sehr spät, nämlich mit 44 Jahren, mit dem Schreiben begonnen. Bin ich also – mit Anfang 60 – hoffnungslos verspätet?

Geschrieben habe ich immer schon. Doch handelte es sich dabei fast ausschließlich um Gebrauchstexte, um journalistische Meldungen, Berichte, Reportagen, Portraits und um Rundfunkbeiträge. Ein (Sach)Buch war auch mal dabei. Ein weiteres Buch – über Ereignisse aus gut 100 Jahren meiner lokalen Gewerkschaftsorganisation – ist in Arbeit.

Unterdessen ist mir das literarische Schreiben mit seinen vielfältigen Möglichkeiten des Ausdrucks immer wichtiger geworden. Aus dem (auto)biografischen Kontext drängen Geschichten hervor, die im Schreibprozess Eigenleben gewinnen und sich am Ende vielleicht zu einem romanhaften Gebilde verbinden.

Keine Frage, ich bin spät dran. Dazu bin ich dann auch noch ziemlich langsam, was dem Hauptberuf geschuldet ist. Als Schreibtugenden müssen sich einmal mehr Geduld und Ausdauer bewähren. Aber ich komme weiter. Über die Zwischenstände werde ich hier im Werkstattblog in unregelmäßiger Folge berichten. Außerdem wird es alte, aber immer noch lesenswerte Texte geben. Und Lektüre-Notizen. Und die eine oder andere politische Meinungsäußerung. Wer sich überraschen lassen will, klickt auf den „folgen“-Button und wird dann stets informiert, wenn es Neues auf dieser Seite gibt.

Zu spät? Ach was! Wer etwas sagen will, der drückt es aus, wann, wo und wie auch immer. Darauf kommt es an.

 


2 Gedanken zu “Zu spät?

  1. Hallo Uli,
    nicht „zu spät“ – zur rechten Zeit hast Du mit diesem blog begonnen. Wir freuen uns auf interessante Texte, Meinungen und erst recht auf deinen angekündigten Roman.
    Joan und Gerd

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